http://www.stiftung-cooperation-international.de/media/rimg0016.jpg Stifter Dr. Gerhard Ott

Vision einer globalen Solidarität                              

„Bleibe deinem Nächsten keine Liebe schuldig, sonst bleibst du ihm alles schuldig!“

Dieses Motto des Stifters Dr. Gerhard Benedict Ott zog sich wie ein roter Faden durch sein Leben. Er  sah Christus in jedem Menschen, nahm ihn liebend an und förderte und entwickelte ihn weiter. Dr. Ott wollte das Christentum mit seinem ganzen Sein sichtbar machen, ohne zu missionieren.

Dem Kontinent Asien galt Dr. Otts besondere Zuneigung. Seiner Meinung nach ergänzen sich Europa und Asien, sowohl geistig als auch wirtschaftlich, optimal. Als Kriegshalbwaise hatte er als Lehr- und Ziehväterersatz Asiaten angenommen: Jesus, Buddha, Gandhi und Konfuzius. Geprägt wurde er auch von Albert Schweitzer und Mutter Teresa, deren Spruch: „Im Dienste am Nächsten halte dich an die bescheidenen Werke, denn diese will niemand anderes tun" er sich verinnerlicht hatte. Dr. Ott ging nicht aus eigenem Antrieb, sondern er reagierte auf Einladungen. Barfüßig, wie er sagte. Er war immer  in Augenhöhe mit seinem Nächsten, stets hatte er ein offenes Ohr, Herz und auch Haus in Künzelsau. Dr. Ott wollte an möglichst vielen Stellen der Welt Zeichen der Hoffnung und der Mitmenschlichkeit aufrichten.

Bereits als junger Gymnasiast reiste er mit wenig Geld in die nordafrikanische Sahara und genoss die überschwengliche Gastfreundschaft von Wüstennomaden, die eigentlich nichts und doch alles besaßen! Mit der „Vision von einer solidarischen Menschheitsfamilie“ veranlasste er als Student von Heidelberg aus 1961 die 1. Brunnenbohrung in Afrika und 1965 – noch 24 Jahre vor Öffnung des Eisernen Vorhangs – durch die Gründung eines Studentenaustauschs zwischen den Universitäten Heidelberg und Prag, jungen, osteuropäischen Studenten eine zeitlich befristete Ausreise in den Westen. 1970 flog er als ärztlicher Begleiter mehrmals mit Reisegesellschaften rund um die Welt. Im Anblick des unvorstellbaren Leids in den Armenvierteln der Megastädte Indiens verstärkte sich sein leidenschaftliches Plädoyer für die Armen und Ausgegrenzten. Nach der Aufgabe seiner Allgemeinarztpraxis aus gesundheitlichen Gründen widmete er sich ausschließlich den Armen. Oft war er monatelang in einem der Länder des Südens, um Projekte mit den Partnern zu verwirklichen, um als Arzt und Lehrer zu wirken und das bescheidene Leben der Einheimischen zu teilen. Diesen bescheidenen Lebensstil führte er aus Solidarität zu den Armen auch in Deutschland weiter.

Nachdem zwischen Marokko und Vietnam bereits viele Projekte verwirklicht waren, nahm er mit 65 Jahren nach einem schweren operativen Eingriff als letzte Herausforderung die Einladung des damaligen Caritasdirektors Pater Pani und des zuständigen Bischofs der Dioezese Jamshepdur Dr. Felix Toppo SJ an, um Ausgegrenzten der indischen Gesellschaft zu helfen. Fünf Jahre in Folge verbrachte er jeweils im Winter als ehrenamtlicher Mitarbeiter der Caritas, zuständig für Gesundheit und Weiterbildung, in Indien, wohl wissend, dass er nur einen kleinen Beitrag zur Lösung der Probleme, aber ein Beispiel für Solidarität, Geschwisterlichkeit und Liebe geben konnte. Er hatte es mit Kastenlosen (Dalits) und einer großen Zahl von Ureinwohneren (Adivasis) zu tun, die bis heute im und vom Urwald leben. Eigene Bescheidenheit, Mitleid, persönliche Hingabe war gefragt. Auch wenn von den vielen Ausgegrenzten nur wenige durch seine vier Urwaldkliniken und die Erwachsenenbildungsschule jetzt Zugang zu Gesundheitsfürsorge und Bildung haben, war diese Arbeit für Dr. Ott exemplarisch, sinnstiftend und beglückend. Den Dalits und Adivasi gab sie das Gefühl ernst genommen zu werden. Sie gab ihnen die menschliche Würde zurück.

Die Spenden gehen zu 100% auf die Projekte, die Mitarbeiter engagieren sich ehrenamtlich, sonstige Unkosten und auch die Flugkosten wurden von Dr. Ott privat getragen.

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