Stifterporträt Dr. med. Gerhard Benedict Ott
Der Stifter Gerhard Benedict Ott wurde 1939 in Künzelsau geboren und ist dort auch als Kriegshalbwaise aufgewachsen.
Nach der abgeschlossenen Ausbildung und Berufstätigkeit als Chemotechniker trat Dr. Ott 1958 in das Künzelsauer Gymnasium ein und legte 1961 sein Abitur ab. Gleichzeitig betätigte er sich bei verschiedenen Zeitungen als Mitarbeiter, Bildredakteur und Lektor.
1961 begann Dr. Ott mit dem Studium der Chemie und Biologie an der Universität Heidelberg, wechselte dann aber zur Medizin wie zur Philosophie, Psychologie und Pädagogik in Heidelberg und Wien. In Arbeitsgemeinschaften mit ausländischen Studenten gewann er Einblicke die Dritte-Welt-Problematik, speziell in die Lebensverhältnisse in Afrika und Asien. Auf die Initiative von ihm wurde 1965 der erste Ost-West-Studentenaustausch zwischen den Universitäten Prag und Heidelberg gegründet.
Nach dem medizinischen Staatsexamen in Heidelberg und der Promotion erfolgten verschiedene Kliniktätigkeiten. Nach dem Studium begleitete er als Bordarzt "Rund um die Welt-Flüge" und wurde dabei schon 1970 mit der unbeschreibbaren Not in den Slums der indischen Großstädte konfrontiert. Dabei reifte sein Entschluss, Hilfe für die Hilflosen zu leisten. Als Allgemeinarzt praktizierte er 15 Jahre lang in Geschwend und Schwäbisch Hall.
Aufgrund angeborener gesundheitlicher Beeinträchtigungen musste er Mitte der 80-er Jahre seine Arztpraxis aufgeben. Er engagierte sich nun ausschließlich den humanitären, ärztlichen und educativen Einsätze in der Dritten Welt: Einladungen zu Gastprofessuren, Erwachsenenbildung, Aufbau und Organisation von Krankenstationen in Urwald und Elendsquartieren, Ausbildung von Gesundheitshelfern durch Einheimische, Bau eines Waisenhauses und Gemeindezentrum. Dr. Otts erster Wohnsitz war über Jahre hinweg in Bali, wobei er auch der dortigen protestantischen Kirche angehörte. Sein Hilfswerk "Cooperation International" wurde ab 1992 ein eingetragener Verein beim Amtsgericht Künzelsau.
In seiner Heimat gründete er einen Asylkreis und stand den Asylbewerbern mit Rat und Tat zur Seite. Er sensibilisierte seine Mitbürger für die Not in der Dritten Welt und bat um finanzielle Unterstützung für seine Projekte.
Seine Motivation war die einer solidarischen Menschheitsfamilie, seinen christlichen Glauben wollte er nicht im Reden sondern im Tun leben. In jedem Menschen sah er Christus.
Dr. Gerhard Benedict Ott starb im Jahr 2011.
Um über seinen Tod hinaus Zeichen der Mitmenschlichkeit zu setzen, hat Dr. Gerhard Benedict Ott vier Stiftungen ins Leben gerufen:
Cooperation International - Stiftung Dr. Ott
Musica Sacra - Stiftung Dr. Ott
Stiftung für tropenmedizinische Forschung und Weiterbildung am Missionsärztlichen Institut Würzburg
Dr. Gerhard Ott Stiftung an der Universität Heidelberg